Hand

Von A bis Z professionell umsorgt.

Übersicht

Mit ihren 27 Knochen, 29 Gelenken, über 30 Muskeln, 120 Bändern und Sehnen sowie circa 17000 Nervenrezeptoren ist die Hand unser wichtigstes Werkzeug, hilft beim Erkunden, Kommunizieren und ist einzigartig für jeden einzelnen – sogar so einzigartig, dass es nicht selten Abweichungen von der bekannten Anatomie gibt ohne eine Krankheit darzustellen.

Die Kenntnisse der komplexen Anatomie und Funktion sowie der Bedeutung der Hand für unseren Alltag erfordert eine eigene Ausbildung, weswegen es in der Schweiz seit 2015 einen eigenständigen Facharzt für Handchirurgie gibt.

Die Handchirurgie umfasst die Abklärung und Behandlung aller Probleme der Hand, seien es Unfälle, Unfallfolgen oder Erkrankungen der Knochen, Gelenke, Sehnen, Nerven, Blutgefässe oder der Haut – im Grunde genommen ist die Handchirurgie die noch letzte «Allrounder»-Chirurgie in Zeiten der modernen Spezialisierung, eine Kombination aus Orthopädischer Chirurgie, Plastischer Chirurgie, Gefässchirurgie und Nervenchirurgie – aber eben nur an der Hand.

Bei einem Unfall sind häufig die Hände betroffen, weswegen die Unfallbehandlung einen Grossteil der Handchirurgie darstellt. Aber auch angeborene Fehlbildungen oder erworbene Erkrankungen sind häufig, wie zum Beispiel der Verschleiss von Gelenken und Sehnen oder Einengungen von Nerven und Sehnen. Durchblutungsstörungen im Bereich der Hand können genauso wie Tumoren spezifisch für die Hand behandelt werden. Aufgrund der hohen Nervendichte in der Hand sowie die Wichtigkeit der Hand im Alltag spielen Schmerzsyndrome der Hand eine besondere Rolle in der Abklärung und auch Therapie zusammen mit der ebenfalls speziell auf die Hand ausgerichtete Handtherapie.

Die Chirurgie der Hand selber erfordert eine eigene Operationsweise. Der Handchirurg operiert häufig mit Lupenbrillenvergrösserung oder sogar mit dem Mikroskop, um die vielen feinen Strukturen auf engstem Raum so zu behandeln, dass die nötige Operation den kleinsten negativen Einfluss auf die Hand hat. Zum Beispiel haben die kleinsten Schrauben in der Handchirurgie einen Durchmesser von 1 Millimeter, der kleinste Faden 0,01 Millimeter. Viele Operationen im Bereich der Hand und des Handgelenkes können ambulant durchgeführt werden, manches sogar in Lokalbetäubung.

Weiterführende Links:

www.handfacts.ch

www.swisshandsurgery.ch

www.fessh.com

www.wristarthroscopy.eu

www.aga-online.ch

Symptome

Die Symptome von Problemen der Hand sind so vielfältig wie die Anatomie ist.

Schmerzen und Schwellungen können auf Infektionen hinweisen sowie auf Überlastungssyndrome. Es kann zu Durchblutungsstörungen kommen, aber auch zu Sensibilitätsausfällen. Kraftminderungen oder Bewegungsausfälle können völlig unterschiedliche Gründe haben. Formveränderungen können nach einem Unfall vorhanden sein, aber auch schleichend aufgrund einer Erkrankung. Es gibt aber auch weniger offensichtliche Zeichen wie die vermehrte Schwitzneigung oder deutlich trockenere Haut.

All das kann bei entsprechender Einschränkung für eine Erkrankung im Bereich der Hand sprechen.

Untersuchung

Die Untersuchung beginnt mit einem Gespräch, in dem zum einen die Bedürfnisse der Patienten genauso geklärt werden müssen wie die Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten. Diese sind ebenfalls vielfältig und können häufig an die Bedürfnisse und Erforderlichkeiten der Patienten angepasst werden.

Nach einer genauen Untersuchung der Funktion mit Beweglichkeit, Sensibilität, Durchblutung und Funktion der Hand benötigt es häufig weitere Untersuchungen wie zum Beispiel das Röntgen, was in unserer Praxis genauso gut durchgeführt werden kann wie dynamische Röntgenuntersuchungen.

Die Ultraschalluntersuchung durch den Handchirurgen selber bietet eine sehr gute Alternative zur MRI Untersuchung oder neurologischen Untersuchung in speziellen Fällen. Durch die genaue Kenntnis der Anatomie und Funktion der Hand ist die Ultraschalluntersuchung in der Hand des Handchirurgen ein wichtiger Teil der Abklärung geworden, vor allem mit der Möglichkeit der dynamischen Untersuchung.

Aber auch weitere Abklärungen wie CT, MRI, neurologische oder rheumatologische Untersuchungen müssen durchgeführt werden wenn nötig.

Behandlung

Die Behandlung kann nicht-operativ oder operativ erfolgen je nach Schwere und Art der Erkrankung oder Verletzung, aber auch je nach Bedürfnis der Patienten.

Zur nicht-operativen Therapie gehört die speziell auf die Hand ausgerichtete Handtherapie aber auch Physiotherapie, die Schienenbehandlung, die medikamentöse Behandlung auch mit Spritzen.

Um Folgeprobleme oder lange Rehabilitationen zu vermeiden, müssen Operationen durchgeführt werden, welche im persönlichen Gespräch erklärt und geplant werden.

Viele Operationen werden ambulant durchgeführt, manches sogar in Lokalbetäubung.

Die Operation in Lokaler oder Regionaler Betäubung hat vor allem für Patienten mit vielen anderen Erkrankungen den Vorteil, dass praktisch alle Medikamente mit sehr wenig Ausnahmen weiter eingenommen werden können, auch blutverdünnende Medikamente. Genaues wird während der Operationsplanung mit Ihnen besprochen. Vor allem Diabetiker profitieren davon, dass man bei einer Lokalbetäubung am Operationstag nicht nüchtern sein muss.

Manche Operationen müssen im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt werden.

Aufenthalt

In einer schönen und sehr persönlichen Umgebung kümmert sich ein kompetentes und motiviertes Team aus Fachärzten, Pflegenden und Ergotherapeuten/-innen um die Anliegen der Patienten und Patientinnen. Das Wohlergehen und die rasche und vollständige Genesung stehen im Zentrum der Bestrebungen.

Einige Tage (2 bis 7 Tage) vor Eintritt haben Sie einen Termin bei der Anästhesie. Dabei besprechen Sie mit dem Anästhesisten die möglichen Anästhesie-Formen (Vollnarkose oder Teilnarkose) und erhalten wichtige Informationen über den Eintritt und welche Medikamente Sie am Tag der Operation einnehmen dürfen.

Die Pflegenden der Hirslanden Klinik Birshof kümmern sich vom ersten Tag an um das Wohlergehen der Patienten und Patientinnen. Sie sorgen rund um die Uhr für die optimale medizinische und persönliche Pflege. Kurze Wege zu den Fachärzten und der Ergo- oder Physiotherapie ermöglichen rasche, individuell abgestimmte Massnahmen und eine offene und transparente Kommunikation gegenüber Patienten und Patientinnen und deren Angehörigen.

Je nach Operation beginnt die Ergotherapie bereits am ersten Tag die Therapie in enger Zusammenarbeit mit dem Handchirurgen. Die weitere ambulante Therapie wird geplant.

Die Gastronomie setzt alles daran, die Patienten und Patientinnen während ihres Aufenthalts kulinarisch zu verwöhnen. Die Verpflegung richtet sich an den neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen aus und wird kreativ, gesund und mit viel Sorgfalt zubereitet.

Austritt

Nach einer Operation sollte die operierte Hand für 3 – 5 Tage hochgelagert werden, um eine übermässige Schwellung zu vermeiden. Ideal ist eine Lagerung höher als Herzniveau. Nicht fixierte Gelenke dürfen frei bewegt werden ohne Belastung.

Die Operationswunde muss bis zur Fadenentfernung oder bei resorbierbaren Nähten bis 14 Tage nach der Operation sauber und trocken bleiben, um eine Infektion zu vermeiden. Während dieser Zeit sollen keine Salben oder ähnliches aufgetragen werden. Da die Hand schwitzt, sind wasserdichte Pflaster an der Handfläche oder Finger ungünstig. Beim Duschen kann die Hand im Plastiksack gelagert werden und gleichzeitig sollte die Hand nach oben gehalten werden.

Je nach Operation und Planung mit dem Handchirurgen erfolgt der erste Verbandwechsel

1–3 Tage nach der Operation. Bei resorbierbaren Fäden werden die Steri-Strips nach etwa 2 Wochen entfernt. Ansonsten kann die Fadenentfernung nach zirka 12–14 Tagen durch den Hausarzt oder dem Handchirurgen erfolgen.

Schmerzmedikamente werden nach Empfehlung des Handchirurgen eingenommen. Bei ambulanten Operationen empfiehlt sich die Einnahme des ersten Schmerzmittels vor dem vollen Erwachen nach der Narkose sowie eine zweite Einnahme vor dem Schlafen.

Wenn Handtherapie nötig ist, wird diese in der Regel während der Operationsbesprechung geplant. In gewissen Fällen kann nach einer Operation nachträglich eine Handtherapie nötig werden.

Die Kontrolluntersuchungen nach einer Operation beim Handchirurgen werden auch während der Operationsplanung festgelegt.

Bei Unklarheiten, Problemen oder andauernden Schmerzen trotz Schmerzmitteleinahme melden Sie sich in der Orthoklinik tagsüber zwischen 08:00 Uhr und 17:00 Uhr unter

061 261 22 00 oder am Wochenende oder nachts unter 061 261 22 21.

Team

Tom Adler

Facharzt FMH für Handchirurgie und Facharzt FMH für orthopädischeChirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates

Spezialgebiet: Hand- und Handgelenkschirurgie

Susanne Langen

Fachärztin FMH Handchirurgie, Orthopädische Chirurgie undTraumatologie des Bewegungsapparates

Pia Bianchetti

Dipl. Ergotherapeutin