Hüfte

Von A bis Z professionell umsorgt.

Übersicht

Unsere Hüfte ist starken Kräften ausgesetzt: Auf das zweitgrösste menschliche Gelenk wirkt über das Sechsfache des Körpergewichts. Das Hüftgelenk ist mit einem kräftigen Bandapparat versehen, da es als Kugelgelenk einen grossen Bewegungsspielraum besitzt und keine knochenbetonte Roll-Gleitbewegung, wie etwa das Kniegelenk, vornimmt. Fehlanlagen im Kindesalter, Erkrankungen, Sport- und Alltagsverletzungen können das Kugelgelenk beschädigen und zu frühzeitigem Alterungsprozess führen.

Aktivitäten wie Gehen und Laufen, Setzen und Aufstehen sind ohne gesundes Hüftgelenk eingeschränkt und oft mit grossen Schmerzen verbunden. Hierzulande leiden rund zwei Millionen Menschen an Gelenkbeschwerden und den damit verbundenen, teilweise massiven Beeinträchtigungen ihres Alltags. Ungefähr 5% der Erwachsenen in der Schweiz im Alter von > 60 Jahren leiden an Beschwerden einer Hüftgelenksarthrose.

Dank der medizinischen Fortschritte, erprobter Operationstechniken und Behandlungsmethoden lassen sich die Mobilität und die Lebensqualität selbst in schweren Fällen wiederherstellen: Die in der Schweiz pro Jahr rund 19000 eingesetzten künstlichen Hüftgelenke sprechen eine eindeutige Sprache. Die international renommierten Fachärzte der Orthoklinik Dornach sind ausgewiesene Spezialisten in der Behandlung von Erkrankungen und von Verletzungen Ihres Hüftgelenks.

Symptome

Erkrankungen und Verletzungen des Hüftgelenks führen zu Schmerzen im Hüftgelenk bei Bewegung, unter Belastung und später auch im Ruhezustand. Die Beschwerden werden direkt im Hüftgelenk empfunden oder äussern sich häufig mit einem ziehenden Schmerz in der Leiste oder mit Schmerzen seitlich über den Hüfthöcker.

Zu Beginn schmerzt das Hüftgelenk meist nur bei Bewegung und unter Belastung, später auch im Ruhezustand oder der Nacht. Die meisten Patienten berichten nach einem morgendlichen Einlaufschmerz zunächst über Beschwerdefreiheit, bis die Beschwerden, entsprechend der täglichen Gelenkbelastung, zum Abend hin wieder stark zunehmen. Die Bewegungsfreiheit wird mehr und mehr eingeschränkt, was der Patienten jedoch oft nicht feststellt. Vor allem das Einwärtsdrehen verursacht bereits bei leichter Eindrehung einen einschiessenden stechenden Schmerz. Über die Zeit nehmen die Beschwerden kontinuierlich zu, vereinzelt verbunden mit vorübergehenden, schubartigen Verschlechterungen der Gesamtsituation.

Eine eingehende Untersuchung durch den Facharzt der Orthoklinik Dornach ist nötig, wenn die Schmerzen zu spürbaren Einschränkungen im täglichen Leben oder zu einer vermehrten und regelmässigen Einnahme von Schmerzmitteln führen.

Untersuchung

Die Befragung zum Beschwerdebild sowie die körperliche Untersuchung des Hüftgelenks durch den Facharzt bilden – verbunden mit der Beurteilung von Röntgenbildern und anderer bildgebender Verfahren (MRI, CT) – die Basis für eine sichere Diagnose der Hüftbeschwerden.

Die Untersuchung umfasst Angaben zur Leidensgeschichte oder dem Unfall. Bei Verdacht auf eine Hüftgelenksarthose werden Fragen zum Zustand des Hüftgelenks und zu den Schmerzen der letzten vier Monaten standardisiert gestellt. Die Angaben können mit entsprechenden Links auf der rechten Seite bereits im Vorfeld des Untersuchungstermins gemacht werden.

Die Untersuchung des Hüftgelenks dient der Bestimmung von Beweglichkeit, Kraft und Schmerzlokation. Dabei bewegt der Facharzt das Hüftgelenk anhand definierter Bewegungsmuster, was je nach Schwere der Abnützung oder Verletzung mit vereinzelten Bewegungsschmerzen verbunden sein kann. Da Abnützungserscheinungen der unteren Wirbelsäule auch Beschwerden auf der Höhe der Hüfte projizieren können, muss auch der Rücken untersucht werden.

Der physischen Untersuchung folgen in der Regel Röntgenaufnahmen des Hüftgelenks in der Radiologie der Orthoklinik Dornach. Sind radiologische Schnittbilder für eine umfassende Untersuchung (z.B. im Rahmen einer Gelenksrevision) notwendig, so werden mittels Computer Tomographen (CT) erstellt. Eine Darstellung der Weichteile und vor allem des Knorpels erfolgt ohne Strahlenbelastung mittels Magnet Resonanz Tomographie (MRT, oft auch MRI genannt). Das MRT und CT werden ausserhalb der Orthoklinik Dornach durch eine dafür spezialisierte Institution oder in der Hirslanden Klinik Birshof gemacht.

Behandlung

Hüftbeschwerden sollten rechtzeitig und umfassend durch den Hausarzt in Zusammenarbeit mit dem Facharzt untersucht und behandelt werden. Unbehandelte Hüftverletzungen führen wegen dauerhaften Fehlbelastungen zu Folgeschäden des Knorpels (Arthrose).

Frühzeitige konservative Behandlungsmethoden bei Arthrosen lindern die Schmerzen und zögern den operativen Einsatz künstlicher Hüftgelenke hinaus. Die Arthrose rückgängig machen sie allerdings nicht. Ist die Arthrose weit fortgeschritten und der Gelenkknorpel stark angegriffen, so reichen konservative Behandlungsmethoden nicht mehr aus. Ein operativer Eingriff muss durchgeführt werden.

In seltenen Fällen können unfallbedingte Verletzungen des Hüftgelenks ohne eine Operation behandelt werden. Auch eine fortgeschrittene Arthrose muss nicht zwangsläufig operativ versorgt werden. Die Entscheidung erfolgt immer in Abstimmung mit dem Patienten und ist stark abhängig vom Leidensdruck des Patienten.

Eingriff

«Schneller auf den Beinen» – dank moderner und weichteilschonender Operationsverfahren.

Die Hüftbeschwerden erfordern einen operativen Eingriff. Die Operation wird in einem für die angebotenen orthopädischen Operationen optimal ausgerichteten Operationssaal der Hirslanden Klinik Birshof durchgeführt. Bei kleineren, sog. ambulanten Eingriffen erfolgt der Ein- und Austritt am selben Tag. Grössere Eingriffe erfordern einen je nach Eingriff notwendigen stationären Aufenthalt von einigen wenigen Tagen.

Sämtliche administrative und medizinische Abläufe, wie auch die angewendeten Operationsverfahren sind auf das Wohlergehen und die rasche, vollständige Genesung der Patienten und Patientinnen ausgerichtet.

Unsere Fachärzte wenden moderne und weichteilschonende, sogenannte «minimal-invasive» Operationsverfahren an. Das gesamte Operationsteam ist dank seiner Spezialisierung auf das Hüftgelenk bestens eingespielt und in den einzelnen Operationen sehr erfahren.

Aufenthalt

In einer schönen und sehr persönlichen Umgebung kümmert sich ein kompetentes und motiviertes Team aus Fachärzten, Pflegenden und Physiotherapeuten/-innen um die Anliegen der Patienten und Patientinnen. Das Wohlergehen und die rasche und vollständige Genesung stehen im Zentrum der Bestrebungen.

Einige Tage (10 bis 14 Tage) vor Eintritt haben Sie einen Termin bei der Anästhesie. Dabei besprechen Sie mit dem Anästhesisten über die möglichen Anästhesie-Formen (Vollnarkose oder Teilnarkose) und erhalten wichtige Informationen über den Eintritt und welche Medikamente Sie am Tag der Operation einnehmen dürfen.

Die Pflegenden der Hirslanden Klinik Birshof kümmern sich vom ersten Tag an um das Wohlergehen der Patienten und Patientinnen. Sie sorgen rund um die Uhr für die optimale medizinische und persönliche Pflege. Kurze Wege zu den Fachärzten und der Physiotherapie ermöglichen rasche, individuell abgestimmte Massnahmen und eine offene und transparente Kommunikation gegenüber Patienten und Patientinnen und deren Angehörigen.

Bereits am ersten Tag nach der Operation mobilisiert die Physiotherapie den Patienten; er steht auf. Spätestens am zweiten Tag erfolgen die ersten Gehversuche. Am Anfang noch mit Gehhilfen, die je nach Operation unterschiedlich lange benötigt werden. Ein individuell abgestimmtes physiotherapeutisches Programm sorgt mit jedem Tag für mehr Bewegung und Lebensqualität und stärkt die Muskulatur rund um das operierte Hüftgelenk. Aktive und durch eine Bewegungsmaschine unterstützte Beuge- und Streckbewegungen vergrössern rasch die Beweglichkeit.

Die Gastronomie setzt alles daran, die Patienten und Patientinnen während ihres Aufenthalts kulinarisch zu verwöhnen. Die Verpflegung richtet sich an den neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen aus und wird kreativ, gesund und mit viel Sorgfalt zubereitet.

Eine ambulante oder stationäre Anschlussbehandlung erfolgt je nach Operation und medizinischem Bedarf in einer Rehabilitation oder Kuraufenthalt in der näheren Umgebung. Der Sozialdienst Hirslanden Klinik Birshof klärt rechtzeitig die Verfügbarkeiten ab und leitet die notwendigen administrativen Massnahmen ein. Ob eine stationäre Rehabilitation erfolgen darf entscheidet Ihre Krankenversicherung.

Austritt

Nach dem Austritt aus dem Spital ist der Genesungsprozess nicht abgeschlossen. Die Physiotherapie muss in der Regel noch einige Wochen weitergeführt werden. Wieder zu Hause kann das gewohnte Umfeld unterstützend wirken und so zur rascheren Wiedereingliederung in den Alltag beitragen. Regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Haus- und Facharzt überwachen die Nachsorge.

Mit dem Austritt aus der Hirslanden Klinik Birshof und einer allfälligen Nachsorge in einer Rehabilitation erhalten die Patienten und Patientinnen Empfehlungen und Anweisungen für die weitere Behandlung des Hüftgelenks. Physiotherapie und regelmässige Übungen zu Hause erhöhen die Beweglichkeit und reduzieren rascher die Beeinträchtigungen im Alltag.

Informieren Sie Freunde und Verwandte über Ihren bevorstehenden Eingriff und klären Sie, wer Ihnen nach der Operation bei Tätigkeiten wie Einkaufen, Kochen und Putzen Hilfeleistung bietet.

Die zusätzlichen Medikamente (Blutverdünnung und Schmerzmittel) für die ersten 6 Wochen erhalten Sie bei Austritt.

In der Regel wird selbstauflösendes (resorbierbares) Nahtmaterial verwendet. Bei diesem sollte drei Wochen nach der Operation die Fadenenden gekürzt werden durch den Hausarzt oder den betreuenden Arzt in der Rehabilitation.
Regelmässige Kontrolluntersuchungen bei Haus- und Facharzt dokumentieren den Genesungsfortschritt und lassen mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen und ausräumen.